Der amtierende Bayernligasieger und Zweiter der Verzahnungsrunde der vergangenen Saison, bleibt in der Bayernliga und verzichtet auf die Option in der kommenden Saison 2020/2021 in der Oberliga anzutreten.
Beim TEV Miesbach herrscht derzeit Hochbetrieb, trotz Sommerpause und Corona gehen die Planer und Handwerker täglich im Eisstadion ein und aus: es werden Fliesen verlegt, Türen gesetzt, Elektrokabel verlegt, zwei neue Heizungen eingebaut, ein Bühne für das neu Entfeuchtungsgerät geplant, die Lüftungsanlagen erneuert und alles unter einem gewissen Zeitdruck, da man zum jetzigen Zeitpunkt davon ausgeht, dass die kommende Saison wie geplant starten wird. „ Uns liegt nun die vierte und vorletzte Förderzusage die Entfeuchtung betreffend vor. Zudem laufen die Arbeiten Heizzentrale Nord und Süd noch. Da liegen wir etwas hinter dem Zeitplan, aber noch nicht kritisch,“ berichtet der 2. Vorstand Stefan Moser. Finanziert wird die ca. € 700.000 teure energetische Sanierung mit Zuwendungen von Sponsoren, Fördermitteln von Land und Bund, sowie Kostenbeteiligungen durch die Stadt und dem Landkreis. „ Anders wäre dies ehrenamtlich gar nicht zu stemmen“ verrät Vorstand Dieter Taffel. Und trotzdem klafft noch eine Lücke von € 200.000 damit die Baumaßnahme keine zusätzlichen Belastung für den Verein bedeutet, der immer noch Darlehen für die zurückliegende Brandschutzertüchtigung der Eishalle, sowie für die Leimbindersanierung des Hallendaches bedient. Die routinemäßige Überprüfung der Leimbinder fand erst kürzlich wieder statt, ohne größere Mängel. „ Ich muss zugeben dass ich in der Nacht vor dem Gutachtertermin immer etwas unruhig schlafe, drum sind wir erleichtert dass die Nachbesserungen diese Jahr nur im mittleren vierstelligen Bereich sind“, berichtet Taffel. Aufgrund er Baumaßnahme rückt das sonstige Vereinsgeschehen, sowie das sportliche etwas in der Hintergrund. Auch die Corona-Pandemie zeigt ihre Auswirkungen:
„ Sponsorengespräche zum Abbau des Defizits sind nur bedingt möglich, Arbeitsdienste der Mitglieder nicht erlaubt und die Planung für die neue Saison beinhaltet einige Variablen: wir haben keine Gewissheit ob bzw. wann die Saison startet, auch wissen wir nicht wie die Runde dann letztendlich ausschauen wird, ob nur eine begrenzte Zuschauerzahl zugelassen sein wird und insbesondere ob uns unsere vielen langjährigen Partner weiterhin unterstützen können,“ erklärt Taffel. Diese finanziellen Unwägbarkeiten, ebenso die zeitliche Überbelastung des ehrenamtlich tätigen Vorstandes und der Sorge um die sportliche Wettbewerbsfähigkeit, haben letztendlich zu dem Entschluss geführt, in der Bayernliga zu bleiben, in der sich der Verein sehr wohl fühlt. „ Die sportliche Herausforderung Oberliga ist extrem reizvoll, kommt jedoch für uns ein Jahr zu früh, insbesondere da das Desaster, das wir in der Saison 2017/2018 in der Oberliga erlebt haben, noch sehr präsent ist,“ führt Moser aus und ergänzt: „ Wir sind uns im Vorstand einig, dass der Erhalt der Spielstätte Priorität hat und hoffen die vielschichtigen Arbeiten mit Unterstützung unserer Partner und Mitglieder in diesem Jahr abschließen zu können!“ So weist der Verein nochmals auf die Möglichkeit der Unterstützung hin, ob nun als Werbepartner oder als Unterstützer der noch paar Tage laufenden Crowdfunding Aktion, bei der über den Link https://oberlandbank.viele-schaffen-mehr.de/eissporthalle-miesbach gespendet werden kann.
„ Die Motivation zur Unterstützung kann vielfältig sein: entweder zum Erhalt der einzigen Eishalle im Landkreis, einen Beitrag zur CO2 Reduzierung zu leisten, unsere Nachwuchs zu fördern oder den gemeinnützigen Verein mit seinen vier Abteilungen zu unterstützen“, äußerst sich Taffel optimistisch, die anstehenden Aufgaben gemeinsam zu meistern. Bei weiteren Fragen kann man sich gerne an verein@tev-miesbach.de wenden.
Nichtsdestotrotz steckt die sportliche Führung auch mitten in der Planungen für die kommende Eishockeysaison, um wieder voll angreifen und eine ähnlich erfolgreiche Saison spielen zu können. Die Ligakonstellation zur neuen Saison ist vielversprechend. Mit Ulm, Kempten, Amberg und Buchloe steigen 4 neue interessante Mannschaften aus der Landesliga auf. Eventuell gehen zwei Vereine in die Oberliga hoch, sodass man von einer Ligastärke von 14/15 Teams ausgehen kann. „ Nachdem die Liga nun feststeht werden wir die Spielergespräche zeitnah finalisieren. Bisher hat nur Thomas Amann Abwanderungsgedanken geäußert, der sich dem Landesligaaufsteiger TSV Schliersee anschließt. Ansonsten wird der Kader weitestgehend zusammenbleiben,“ berichtet Moser. Gute Voraussetzungen um sich als Titelverteidiger der Herausforderung stellen, der Gejagte zu sein, was viele spannende Duelle verspricht. Auch die Trainerfrage wird zeitnah entschieden werden. Es könnte eine interne Lösung geben, um die Nachfolge von Erfolgscoach Peter Kathan zu regeln und man hofft auf die finalen Gespräche an Pfingsten. „ Die Lösung haben wir schon längere Zeit im Hinterkopf und klären nun mit den Beteiligten die letzten Details“ sagt Moser. Auch beim Vorbereitungsprogramm war man schon tätig und es wird unter anderem wieder mal ein Spiel in Miesbach gegen den Nachbarn die Starbulls Rosenheim mit den bekannten Gesichtern Andreas Mechel und John Sicinski geben. So bleibt es auch an der sportlichen Front spannend und man darf sich auf die Entwicklungen die nächsten Wochen betreffend freuen.